LinkedIn oder Xing: Welches Business-Netzwerk ist besser?

LinkedIn oder Xing

 

LinkedIn oder Xing?

Das ist die Frage, die sich heutzutage Viele stellen. Eher auf das modernere und intuitivere LinkedIn setzen oder dem in Deutschland starken und etwas konservativerem Xing eine Chance geben? Welches Netzwerk bietet mehr Chancen fürs Netzwerken, Marketing und Branding?

Das sind die Fragen, die ich in diesem Artikel behandeln möchte.

Um die beliebten Business-Netzwerke besser zu verstehen, schauen wir uns beide zunächst mal im direkten Vergleich an:

 

LinkedIn und Xing im direkten Vergleich

Xing wurde 2003 in Hamburg gegründet und ist das (immer noch) führende Netzwerk in der DACH-Region (DACH steht für Deutschland, Österreich und Schweiz). Es eignet sich daher vor allem für Unternehmen und UnternehmerInnen, die hauptsächlich in deutschsprachigen Ländern aktiv sind. International kann Xing kaum punkten. Dafür ist das Karriere- und Business-Netzwerk einfach nicht ausgelegt.

LinkedIn ist eine internationale Plattform, die sich auf den ersten Blick vor allem für professionelle Dienstleister, Führungskräfte, UnternehmerInnen oder Unternehmen (und deren Mitarbeiter) eignet, die transnational oder international Geschäfte tätigen. 

Aber auch im deutschsprachigen Raum ist LinkedIn mittlerweile sehr stark vertreten und hat bereits die 11 Millionen Grenze an Mitglieder überschritten:

 

LinkedIn oder Xing

 

Im Mai 2017 hatte Xing 10,1 Millionen Mitglieder in Deutschland, weitere 900.000 Tausend in der Schweiz und 800.000 in Österreich. Weitere 950.000 Studierende werden gesondert gezählt. Das sind rund 12,75 Millionen Mitglieder in der DACH-Region.

Damit ergibt sich aktuell folgende Verteilung:

 

LinkedIn oder Xing


Du siehst also, LinkedIn ist auf dem Vormarsch im DACH Raum und wenn ich mir deren Expansionspläne und zahlreiche neue Features (z.B. die des Sales Navigators) so anschaue, dann tippe ich darauf, dass LinkedIn Xing bald überholen wird.

Eine Studie von Hootsuite zeichnet ein ähnliches Bild. Auf die Frage “LinkedIn oder Xing?” scheinen sich immer mehr Menschen bewusst für LinkedIn zu entscheiden:

 

LinkedIn oder Xing
LinkedIn oder Xing? Nach Facebook und den üblichen Verdächtigen rangiert LinkedIn in der Beliebtheit klar vor Xing. Screenshot: Hootsuite

 

In meinen Augen ist jetzt der beste Zeitpunkt, um auf LinkedIn für das eigene Marketing zu setzen. Wie du das Meiste aus LinkedIn herausholen und effektives Marketing betreiben kannst, erfährst du in diesem Artikel.

 

Meine LinkedIn Tipps kannst du dir auch ganz bequem als Video anschauen:

 

Ich lade dich auch herzlich dazu ein, mit meinen besten Tipps für erfolgreiches LinkedIn-Marketing durchzustarten. Die kostenlose Checkliste bekommst du hier:

 

LinkedIn oder Xing

 

 

Der wichtigste Unterschied zwischen LinkedIn und Xing

Laut dem Active Sourcing Report 2017 war Xing in Deutschland im Jahre 2017 nach wie vor führend bei der Suche nach neuen Mitarbeitern für Unternehmen. Eine große Anzahl an Personalberatern und Head-Huntern wird also nach wie vor auf Xing setzen.

Ich kann hier nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten und die zeigt mir ein deutlich anderes Bild: In den letzten zwei Jahren bekam ich über LinkedIn deutlich mehr Anfragen von Recruitern als über Xing. Dazu muss ich aber auch sagen, dass mein LinkedIn-Profil ausgebauter und optimierter ist. Dennoch, ein aktuelles Profil besitze ich auf beiden Plattformen.

Xing ist also nach wie vor ein starkes Geschäftsnetzwerk im deutschsprachigen Raum mit Fokus auf Deutschland. Daher macht es durchaus Sinn, dieses Netzwerk in Betracht zu ziehen, vor allem, wenn du mit deinem Unternehmen im selben Raum aktiv bist.

Wie bereits kurz angesprochen zeigt sich ein großer Unterschied zwischen den beiden Konkurrenten im internationalen Umfeld, in das sich immer mehr deutsche Mitarbeiter begeben. Viele Unternehmen haben internationale Büros oder beschäftigen Mitarbeiter aus der ganzen Welt und werden daher auf LinkedIn häufiger gefunden, da es das größte Unternehmensnetzwerk der Welt ist.

LinkedIn hat über eine halbe Milliarde Mitglieder in mehr als 200 Ländern und Regionen und ist damit ein riesiger Talentpool für internationale Unternehmen. Aber auch für dich als Coach, Trainer, Berater, Dienstleister, oder lokaler Unternehmer bietet LinkedIn vielfältige Chancen und Potentiale.

 

LinkedIn bietet großes Marketing-Potential

Die folgende Grafik zeigt das sehr anschaulich:

 

LinkedIn oder Xing
Quelle: Linked to Authority

*Leider habe ich keine adäquaten Daten zu Xing gefunden, weswegen der direkte Vergleich hier kaum möglich ist. Meiner eigenen Erfahrung nach dürfte LinkedIn hier jedoch mindestens mit Xing gleichziehen. Die Daten beziehen sich vornehmlich auf den englischsprachigen Markt.

 

Laut dieser Grafik bieten sich Unternehmern große Marketing-Potentiale in Verbindung mit LinkedIn. Im Folgenden fasse ich die wichtigsten kurz zusammen:

  • 51% der befragten Unternehmen generierten B2B Kunden über LinkedIn
  • 93 % der Marketer im B2B Bereich sehen LinkedIn als sehr effektiv in Sachen Lead Generation an
  • 64% der Zugriffe auf Unternehmensseiten kommen über LinkedIn
  • 50% der befragten LinkedIn-Mitglieder geben an, es sei wahrscheinlicher, dass sie von einem Unternehmen kaufen würden, mit dem sie schon über LinkedIn in Berührung gekommen sind
  • 80% der Befragten gaben an, sie möchten gerne über LinkedIn mehr über bestimmte Unternehmen erfahren
  • LinkedIn generiert mehr Leads, als Facebook, Twitter oder Blogging

 

Diese Zahlen (die natürlich mit Vorbehalt anzusehen sind) sprechen eine deutliche Sprache, die ich aus meiner eigenen Erfahrung und den Gesprächen mit anderen in ihrer Richtung auch so bestätigen kann.

Gehen wir jetzt noch weiter ins Detail und schauen uns den Funktionsumfang von Xing gegenüber dem von LinkedIn an:

 

LinkedIn bietet einen größeren Funktionsumfang als Xing

Alleine schon der LinkedIn-Publisher ist eine Offenbarung. Das Teilen von Inhalten ist mit LinkedIn deutlicher einfacher und komfortabler als mit Xing. Hier haben die Macher wirklich mitgedacht und LinkedIn zu einer tollen Content-Plattform werden lassen!

Auch das einfache Teilen von Beiträgen über Facebook, YouTube, Twitter und Co. ist bei LinkedIn super gelöst. Hier siehst du, wie ein geteilter Beitrag bei LinkedIn aussieht:

 

LinkedIn oder Xing

 

Apropos Content-Marketing: Schau dir die kostenlose Content-Marketing-Checkliste an, in der ich dir viele Tipps und Tricks für erfolgreiches Content Marketing verrate:

 

LinkedIn oder Xing

 

Xing setzt auf pay

Ein weiterer Unterschied ist die in meinen Augen sehr leidige Bezahlschranke, wenn es um das Suchen anderer Accounts geht. Während du die erweiterte Suche ohne Premium-Profil auf LinkedIn verwenden kannst, verlangt Xing dafür ein bezahltes Profil.

Ok, bei Xing kannst du auch als Basismitglied einiges tun. So kannst du z.B.Kontaktanfragen und Nachrichten an direkte Kontakte  versenden und hast Zugriff auf Rubriken, wie “Stellenmarkt“, “News“, die Gruppen-Funktion und “Projekte“. Dennoch, die meisten Funktionen sind m.A.n. nur mit einem Premium-Accocunt nutzbar.

Eine Übersicht über die aktuellen Preise sowie den jeweiligen Funktionsumfang findest du hier: Xing und LinkedIn.

Das ist bei LinkedIn anders. Hier hast du vollen Zugriff auf sehr vielen Funktionen. Wie angesprochen beispielsweise die erweiterte Suche, die mit Boolescher Logik arbeitet und wirklich genaue Suchergebnisse ermöglicht. 

Du kannst damit z.B. ganz gezielt Unternehmensgründer ansprechen und in deiner Branche tätige Mitglieder mit wenigen Klicks ausfindig machen. Für mich eine extrem wertvolle Option, die auch fürs Marketing und den Netzwerkaufbau großes Potential bietet.

Wie du die Suche genau bedienst sowie viele weitere Tipps und Tricks für erfolgreiches Marketing mit LinkedIn findest du hier.

 

LinkedIn lässt sich intuitiver bedienen 

Ein weiterer Punkt ist die Anlage deines Profils und deren Pflege. das ist bei LinkedIn viel intuitiver und eleganter gelöst. Wenn du einmal ein Profil bei Xing und dann bei LinkedIn angelegt hast, dann wirst du sicher genau verstehen, was ich damit meine 😉

Schau dir in diesem Zusammenhang mein Tutorial an, in dem ich dir zeige, wie du ein professionelles Titelbild für LinkedIn erstellen kannst:

 

 

LinkedIn verwendet seit Juli 2012 auch eine Benutzeroberfläche, die der von Facebook ähnelt, einschließlich eines Haupt-Feeds, der Nachrichten, Jobs und Benachrichtigungen basierend auf Verbindungen, Interessen und Abonnements eines Nutzers anzeigt. Im Gegensatz dazu ist die Homepage von Xing relativ einfach gehalten und verfügt nicht über den selben Funktionsumfang.

Die Prioritäten von Xing liegen einfach woanders. Schade eigentlich…

Übrigens, auch in Sachen Karriere tut sich bei LinkedIn einiges: Das Netzwerk hat 2017 einen neuen Service für deutschsprachige Mitglieder mit dem Titel „Karriere-Tipps und Mentoring“ eingeführt. Mit diesem können Mitglieder berufsbezogene Ratschläge von anderen Nutzern erhalten und sogar mit Mentoren zusammenarbeiten, die eine ähnliche Ausbildung absolviert haben oder über die gleichen Fähigkeiten verfügen.

Spannendes Feature, wie ich finde.

 

In Sachen Lead-Generierung ist LinkedIn top

Auch bei der Leadgenerierung kann LinkedIn mit einer starken Funktion punkten, die ich oben schon kurz erwähnt habe, dem Sales Navigator. Dieser ist ein weiteres leistungsfähiges Werkzeug, dass sich optimal zur Generierung von Interessenten für die eigenen Produkte und Dienstleistungen anbietet. Und das nicht nur für B2B-Unternehmen.

Damit kannst du potentielle Käufer nach bestimmten Kriterien suchen. Beispielsweise wie bereits angedeutet nach Funktion oder Branche. Die Suche wirft dir dann individuelle Vorschläge aus. Die kannst du dann genauer unter die Lupe nehmen und mehr Details über den potentiellen Kunden erfahren. Es besteht auch die Möglichkeit, einzelne Keywords oder Notizen zu hinterlegen.

Diejenigen, die nach ähnlichen Möglichkeiten suchen, um mit Xing Reichweite und Leads zu generieren, werden enttäuscht sein. Während bestimmte Nachrichten auf einer Unternehmensseite geteilt werden können, werden diese Beiträge den Benutzern in ihrer Zeitleiste weniger gut angezeigt.

Dies spiegelt sich auch in der Anzahl der Klicks wider. Eine Unternehmensseite auf Xing mit mehr als 1.000 Followern erhält ähnliche Klickzahlen wie das gleiche Unternehmen auf LinkedIn, das etwas mehr als 250 Follower hat. Xing kann auch Anzeigen schalten, jedoch ist das Targeting nicht so detailliert wie auf LinkedIn.

 

LinkedIn oder Xing: Was eignet sich für Bewerbungen besser?

Heutzutage schauen Recruiter und Personaler immer öfter auch auf den Online-Auftritt der Bewerber. Hier spielen die Accounts auf LinkedIn und Xing sicher eine Rolle. Aus meiner eigenen Erfahrung macht es gerade LinkedIn sehr einfach, die entsprechenden Personen beim Wunschunternehmen zu finden und zu kontaktieren. Dafür ist die Suchfunktion dort einfach intuitiver und mächtiger, finde ich.

Fairerweise muss man anmerken, dass nicht unbedingt die Plattform ausschlaggebend ist für den Erfolg oder Misserfolg bei der Jobsuche. Es kommt vielmehr auf ein gut gepflegtes Profil, die Art, wie man sich dort präsentiert und auch Personalverantwortliche zugeht sowie viele weitere Faktoren an. Das kann man mit LinkedIn und Xing im Endeffekt relativ gleich gut hinbekommen. 

Insgesamt ist ein deutlicher Trend zum sogenannten “Active Sourcing” (also der aktiven Suche nach geeigneten Bewerbern durch Recruiter über Karrierenetzwerke) zu erkennen. Laut einer Studie gliedern mittlerweile 50% der Top-1.000-Unternehmen Social Media in ihre Personalbeschaffungs-Aktivitäten ein. Und das mit wachsendem Erfolg.

Auch für Menschen auf Jobsuche macht sich ein gepflegtes Profil auf Xing und LinkedIn also in jedem Fall bezahlt!

 

Steht Xing vor dem Aus?

Ganz so weit würde ich nicht gehen. Zumindest nicht zum heutigen Zeitpunkt. Xing ist immer noch stark im DACH Bereich und vor allem im eher traditionellen Mittelstand sehe ich hier weiterhin Potentiale. Auch für Coaches und Berater gibt es mit Xing Coaches ein Produkt, das auch weiterhin auf Nachfrage stoßen dürfte.

Hier stellt Xing selbst das Produkt vor:

 

Während Xing in Deutschland weiterhin Marktführer ist, hat LinkedIn es in Österreich bereits überholt und ist in der Schweiz doppelt so groß wie Xing. Das Bild sieht auf globaler Ebene sehr unterschiedlich aus. Allein im Vereinigten Königreich hat LinkedIn beispielsweise mehr Mitglieder als Xing weltweit. International findet Xing so gut wie nicht statt.

Auch in Sachen Finanzierung und Geschäftskooperationen ist LinkedIn stark: Durch die Übernahme von LinkedIn durch Microsoft ist die Plattform noch stärker aufgestellt.  Denn mit dem Microsoft-Deal erhielt LinkedIn nicht nur zusätzliche Finanzierungen, sondern auch Zugang zu Millionen von Menschen, die möglicherweise seinem Netzwerk beitreten könnten. 

Die Zeichen für Xing stehen also nicht besonders rosig. Dass es dem Netzwerk bald so ergehen wird, wie damals im Jahre 2013 „StudiVZ“ oder „SchülerVZ“, das glaube ich allerdings nicht. Parallelen gibt es jedoch, denn auch damals waren beide Netzwerke nur auf den deutschsprachigen Bereich konzentriert, ähnlich wie Xing heute…

 

Was ist besser – LinkedIn vs Xing

Letztendlich liegt das natürlich im Auge des Betrachters und ist abhängig davon, was genau du suchst. Hier scheiden sich die Geister. Wie du sicher schon bemerkt hast, bin ich klar auf der Seite von LinkedIn. Daher ist dieser Artikel sehr subjektiv gefärbt (wofür ich mich an dieser Stelle bei allen Xing-Fans entschuldigen möchte).

Wenn du auf Funktionen wie den LinkedIn-Publisher setzen willst und eine Business-Plattform suchst, mit der du optimal Content Marketing betreiben kannst und mit der genialen Such- und Nachrichten-Funktion Netzwerkaufbau betreiben möchtest – dann rate ich dir auf jeden Fall zu LinkedIn. Durch die stark gestiegene Anzahl an Mitgliedern wirst du sicher auch hier die richtigen Menschen finden.

Die du eben auf LinkedIn viel besser suchen und finden kannst. Das ist in meinen Augen ein gewichtiger Vorteil – und das Alles mit einem kostenlosen Profil.

Wiederum stellt Xing mit Xing-Coaches eine Funktion zur Verfügung, die für diesen Berufsstand interessant sein kann. Auch im Bereich der kleineren Mittelständischen Unternehmen (KMU) sehe ich bei Xing derzeit noch viel Potential.

Nur die Zukunft wird zeigen, wie sich beide Plattformen in Zukunft aufstellen werden und wie der Zweikampf ausgehen wird. Im Sinne des ausgeglichenen Wettbewerbs ist es auf jeden Fall zu wünschen, das Xing nicht den gleichen Weg wie einst “Studie VZ” geht und vom international ausgerichteten Konkurrenten ausgestochen wird.

 

Ich freue mich auf deine Meinung. Lass sie uns gerne in den Kommentaren wissen!

 

Herzliche Grüße

Uli


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